Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

Erin McCahan - Liebe und andere Fremdwörter



Erscheinungsdatum: 26.03.2015
Verlag: FISCHER FJB
ISBN: 9783841421616
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Klappentext
Auch wenn dein Herz blitzgescheit ist, kann dein Herz immer noch saudumm sein. "Ich zähle die unangenehmen Eventualitäten an vier Fingern ab. 'Was, wenn ich ihn lieber mag als er mich? Was, wenn er mich lieber mag als ich ihn? Was, wenn keiner von uns den anderen allzu gern mag? Und was, wenn wir eine Wiederholung des letzten Schulballs erleben?'"
Josies IQ liegt einige Punkte über "Genie". In Liebesdingen braucht Josie aber ganz dringend Nachhilfe, denn durch reine Logik bekommt sie die Sache mit der Liebe einfach nicht in den Griff.


Rezension
Dieses Buch durfte Dank einer Leserunde bei LovelyBooks bei mir einziehen. An dieser Stelle also ein riesiges Dankeschön an den Verlag - sowie alle anderen Verantwortlichen! Beworben habe ich mich, weil es nach einem locker leichten Jugendbuch klang! Meine Erwartungen waren allerdings etwas.. nun ja, eher begrenzt. Denn es klang eher nach einem Buch für etwas jüngere Jugendliche, die gerade die Liebe erforschen und lernen, was dieses Gefühl eigentlich sein soll. Jedoch merkte ich schnell, dass ich mich darin wohl getäuscht hatte. Denn: Josie ist zwar jung, aber äuβerst intelligent und wortgewandt, was dazu führt, dass sie oft Gebrauch von Fremdwörtern macht, die sich jüngeren Lesern ganz sicher nicht erschlieβen. Das finde ich irgendwie schade - denn dafür klingt das Buch vom Klappentext und Inhalt eher einfach etwas zu "kindisch" (was nicht gleichzusetzen ist mit schlecht!). Vielleicht hätte man hier eine treffendere Zusammenfassung finden können.

Die Lektüre des Buches fällt eigentlich sehr leicht - der Schreibstil ist nicht gehoben oder etwas besonderes, hat aber dennoch definitiv eine eigene Note. In jeder Zeile erkennt man den gewählten Charakter, in diesem Fall das kleine Genie Josie, wieder und kann sehr gut durch ihre Augen sehen. Hier kommt jedoch ein Punkt, der mich beim Lesen wirklich gestört hat: diese Augen sind nicht wirklich zuverlässig! Und das ist im bildlichen Sinne gemeint: Josie hat viele Vorurteile und schaut auf ihre Mitmenschen oft eher von oben herab. Nicht im bösen Sinne, sie ist nicht arrogant, aber sie weiβ nun einmal, dass sie intelligenter als die meisten anderen ist. Und genau das kann der Leser leider ab und zu in den falschen Hals bekommen.

Meiner Ansicht nach, sieht man viele Situationen verfälscht und auch andere Charaktere werden von Josie eher in ein ungemütliches Licht gerückt, sodass man sich kein wirklich eigenes Bild machen kann. Die Perspektive an sich war mir persönlich einfach viel zu wertend, als dass ich sie als positiv hätte empfinden können. Josie ist charakterlich zwar eine schöne Idee, war mir jedoch einfach schlichtweg unsympathisch und hat mein Lesevergnügen deutlich beeinflusst.

Die Geschichte an sich behandelt im Grunde ein beliebtes Thema: das Erwachsenwerden mit all seinen Facetten und Problemen. Zwar ist Josie eine ganz besondere Sorte von Jugendlicher, dennoch lassen sich viele alltägliche Probleme auf sie münzen. Die Geschehnisse waren zu keinem Zeitpunkt unschlüssig oder unrealistisch, durch die Handlung hinweg wirkte alles sehr überzeugend und realitätsnah, ein Punkt, auf den ich bei dieser Art von Büchern immer sehr, sehr viel Wert lege. Negativ aufgefallen ist mir nur das Ende - das kam mir persönlich einfach zu abrupt, obwohl es vorhersehbar war. Wirklich passen tut es aber weder zu den involvierten Charakteren, noch zu der Handlung an sich. Das fand ich sehr schade!

Fazit
Als lockere Lektüre lässt sich dieses Buche definitiv lesen! Wer anspruchsvolle Jugendliteratur erwartet, ist meiner Meinung nach hier jedoch an falscher Stelle angekommen. Das Buch zu lesen macht Spaβ, aber es regt an den wenigsten Stellen zum Nachdenken an. Hin und wieder ist definitiv ein schönes Zitat dabei, tiefergehende Handlung steht aber definitiv nicht im Mittelpunkt von "Liebe und andere Fremdwörter".

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